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SV Leerstetten – SV Reitsch 4:2 (4:1)

22.10.2022 FRAUEN-LANDESLIGA Nord 9. Spieltag:

Unnötige Hektik in Leerstetten beim letztendlich verdienten Erfolg des Tabellenführers

Als derzeitiger Klassenprimus erfüllten die Fußballerinnen des SV Leerstetten sämtliche Prognosen und holten gegen die aus dem Tabellenkeller angereisten oberfränkischen Kickerinnen des SV Reitsch ihren 9. Dreier am 9. Spieltag der Landesliga Nord. Noch vor der Pause sorgten vier SVL-Treffer dafür, dass die Erwartungen der heimischen Fans unter den 120 Zuschauern auf der Waldsportanlage, wenigstens einigermaßen erfüllt wurden. Nach einer 4:1 Pausenführung stand es am Ende 4:2 für den Tabellenführer.

Leerstetten übernahm sofort die Initiative und provozierte damit Unsicherheiten in der Abwehrreihe der Oberfränkinnen. Nach einer konfusen Ballabwehr schaltete Tamara Loukas im gegnerischen Sechzehner am schnellsten und hatte, allein vor Torfrau Lena Hofmann, keine Mühe zum 1:0 zu vollenden. (1.). Kurz darauf stand es bereits 2:0. Ein hoch in Richtung Tor geschlagener Ball aus dem Mittelfeld war vermutlich als Flanke gedacht, landete dann aber, zur Überraschung aller, knapp unter dem Balken direkt im Netz. (6.). SVR-Keeperin Hofmann war hier wohl nicht ganz unschuldig. Nachdem Katrin Hauffenmeyer mit ihren Drehschuss aus 20 Metern knapp am langen Pfosten vorbeigezielt hatte (16.), kamen auch die Gäste zu ihrer ersten Torannäherung. Den Distanzschuss pflückte SVL-Keeperin Amanda Stahl jedoch sicher aus der Luft (20.). Hauffenmeyers zweiter Versuch brachte dann die  3:0-Führung für Leerstetten (27.). Sie hatte sich gegen zwei Gegenspielerinnen durchgesetzt und zog vom Sechzehnereck aus unhaltbar ins lange Eck ab. Unmittelbar nach Wiederanpfiff sorgte ein direkter Freistoßtreffer von Linda Querfurth unter den Querbalken zum 3:1 für Überraschung bei den Zuschauern und Hoffnung für die Gäste (28.). Die Gastgeberinnen wollten diese Hoffnung nicht weiter schüren, setzten sich für geraume Zeit am Reitscher Strafraum fest und kamen so zu einigen gefährlichen Standardsituationen. Die Erste konnte Selina Perzl nicht nutzen. Ihren Kopfball nach Ecke von Annalena Herzog setzt sie knapp über die Latte (33.). Bei der Zweiten landete die Kugel zwar im Tor, aber der Treffer durch Hauffenmeyer, wurde vom Unparteiischen, unter Protest der Leerstettener Bank nicht gegeben und dafür auf Freistoß wegen vorherigem Foulspiel an Perzl entschieden, der aber nichts einbrachte. Kurz vor der Pause fiel dann nach Eckball von Herzog der schon lange in der Luft liegende vierte Treffer doch noch. Freund und Feind stiegen zum Kopfball hoch. Anna Schneider war dann zuletzt wohl unglücklich am Ball bevor dieser per Eigentor zum 4:1 die Torlinie überquerte (41.).

Nach der Pause machten die Leerstettenerinnen zunächst so weiter wie zuvor. Für den nächsten Treffer fehlte ihnen aber wohl ein wenig die Konzentration und das Glück der ersten Halbzeit. Als Hauffenmeyer allein mit dem Ball am Fuß vor Hofmann von der Keeperin gestoppt worden (53.) und nach dem anschließenden Eckball auch die nächste Topchance durch Herzog aus kurzer Distanz vergeben war (54.), verschärften die Gäste etwas ihre Gangart und signalisierten damit, dass sie sich noch nicht aufgegeben hatten. Die Gastgeberinnen hielten dagegen, wählten dabei aber mitunter nicht immer die geeigneten Mittel, wie Nadine Böhm bei einer erfolgreichen Abwehraktion, für die sie Gelb sah. Reitsch steckte nicht auf und belohnt sich mit der nächsten Großchance. SVR-Spielführerin Sandra Neubauer tauchte alleine vor dem Kasten von Stahl auf, wurde von der SVL-Keeperin im Herauslaufen erwischt und kam kurz zu Fall. Sie erreichte trotzdem noch den Ball, schoss aber links am Tor vorbei. Der Unparteiische entschied auf Strafstoß, den die gefoulte selbst ausführte (67.). Da Stahl in die richtige Ecke abgetaucht war, hatte die 4:1-Führung weiter Bestand. Unmittelbar nachdem der Referee von der neuen Zeitstrafen-Regel Gebrauch gemacht und Böhm wegen erneutem Foulspiel für 10 Minuten vom Platz geschickt hatte, kamen die Gäste doch noch zu ihrem zweiten Treffer. Antonia Lang nutzt einen durch die dezimierte SVL-Abwehr vertändelten Ball zum 4:2 Anschlusstreffer (77.). Als dann kurz darauf auch noch Tamara Böhm eine sehr umstrittene 10 Minutenstrafe aufgebrummt bekommen hatte, stand die Heimelf nur noch mit 8 Feldspielerinnen am Platz (80.). Die Hektik auf und neben dem Spielfeld wurde immer größer und erreicht schließlich ihren unnötigen Höhepunkt, als Nadine Böhm, wegen einer Nachfrage beim Unparteiischen zu seiner unklaren Kommunikation bei ihrer Wiedereinwechslung, gar noch Gelbrot gesehen hatte. Vermutlich bewies Schiedsrichter Alois Gugel mit einigen Entscheidungen und mit der, sicher auch durch die Reaktionen von der Bank beeinflussten, Art und Weise wie er sie kund tat, nicht immer ein glückliches Händchen. Ob dies allerdings den Ausruf eines lauthals gebrüllten „Oarschluuchs“ rechtfertig, wie es einer der Zuschauer meinte äußern zu müssen, bleibt aber dahingestellt.

Leerstetten bleibt mit diesem Sieg weiter verlustpunktfreier Tabellenführer und darf nächsten Samstag um 14 Uhr bei der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg, die den FC Karsbach an diesem Spieltag mit 6:0 abgefertigt hat, seine derzeitige Hochform bestätigen. Der SV Reitsch hat zeitgleich die Regionalligareserve des SV Weinberg zu Gast, die versuchen wird ihre letzte 2:3-Niederlage gegen die Reserve der SpVgg Greuther Fürth wett zu machen.

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