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SV Leerstetten - SV 1928 Veitshöchheim 4:4 (1:2)

Frauen – Landesliga Nord (Spieltag vom 31.08.2019)

Eingeplant hatten sie ursprünglich einen Dreier, im ersten Heimspiel der neuen Saison, die Landesliga-Frauen des SV Leerstetten, gegen die Aufsteigerinnen aus der unterfränkischen Fasching-Hochburg Veitshöchheim. Nachdem sie in der Mitte der Partie innerhalb von sechs Spielminuten mit drei Gegentoren in Rückstand gerieten, konnten sie, nach spektakulärem Spielverlauf, mit dem am Ende erreichten 4:4-Remis trotzdem zufrieden sein.
Schon der Anfang ließ nichts Gutes verheißen für Leerstetten. Bereits in der 2. Spielminute musste Spielführerin Anna Schneewind ihr ganzes Können aufbieten um einen strammen Distanzschuss gerade noch von der Latte kratzen zu können. Kurz darauf brachte ein direkt verwandelter Eckball ins lange Eck durch Kim Kißler bereits die 0:1-Gästeführung (6.). Vielleicht hätte es geholfen, wenn der SVL die bedenklich nach hinten geneigten Pfosten des Süd-Tores gerade gerichtet, oder zumindest die Torfrau bei Eckbällen ins lange Eck beordert hätte. Jedenfalls entsprach der Spielstand zunächst schon dem Spielverlauf. Die Veitshöchheimerinnen waren weiter im Vorwärtsgang und machten es ihren Kontrahentinnen mit konzentriertem Abwehrverhalten schwer gefährlich in Tornähe zu kommen. Erst nach der ersten Trinkpause zeigte sich Leerstetten präsenter vor dem gegnerischen Tor und wurde auch prompt mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Mit einem sehenswerten Flugkopfball nach präziser Flanke von Tina Schäfer zirkelte Selina Perzl das Spielgerät aus zwölf Meter unhaltbar in den rechten Winkel (35.). Kurze Zeit später hatte Kathrin Hauffenmeyer die Chance ihre Farben in Front zu bringen. Ihr Kopfstoß aus gut fünf Meter strich aber über die Latte des Gästegehäuses (39.). Leerstetten hatte die Partie jetzt im Griff und war zuversichtlich nach der Pause den geplanten Sieg zu packen, als Jasmin Kraus ein folgenschweres Missgeschick passierte. Ihr versprang ein Ball unglücklich am Sechzehnereck. Karolina Teichmann spritzte dazwischen und ließ Leerstettens Keeperin beim 1:2 keine Chance. (46.) Mit dem Torpfiff ertönte auch der Halbzeitpfiff von Schiedsrichter André Schillinger.
War schon der unnötige Gegentreffer unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff aus Leerstettener Sicht äußerst unglücklich, so drohte sich nach dem Wechsel gar ein Desaster anzubahnen für die Mittelfränkinnen. Gerade mal fünf Minuten waren gespielt in Halbzeit zwei, als die Heimelf schier uneinholbar ins Hintertreffen geraten war. Mit dem ersten Gästeangriff nach Wiederanpfiff, war es erneut die schnelle Teichmann, die ihre Gegenspielerin überlaufen hatte und anschließend Schneewind zum 1:3 überlistete. (46.). Gleich mit dem nächsten Vorstoß gelang der Veitshöchheimer Eckball-Kunstschützin Kißler mit einem weiteren Distanzschuss ebenfalls ihr zweiter Treffer an diesem Tag zum 1:4 (50.). Es hat schon Mannschaften gegeben, die sich durch solch unglückliche Spielverläufe aus dem Konzept haben bringen lassen. Auch die meisten Zuschauer dachten, nun das war´s jetzt. Nicht so aber das Leerstettener Personal, sie hatten ja noch fast eine Halbzeit um das Blatt zu wenden. Trainer Marcel Kröning feuerte sein Team lautstark an und brachte mit der, nach einer schweren Verletzung, erstmals wieder in einem Punktspiel agierenden, Annalena Herzog, sowie mit Annika Hendel zwei erfahrene Akteurinnen auf den Platz. Angriff um Angriff rollte nun auf das Veitshöchheimer Tor. In der 70. Spielminute wurde die vorbildliche Teammoral der Heimelf dann endlich belohnt. Hart bedrängt von zwei Gegenspielerinnen nahm Hauffenmeyer ein schönes Kopfballzuspiel von Tamara Böhm volley und netzte zum 2:4 ein. Keine sieben Zeigerumdrehungen später schaltete Amy Freymüller am schnellsten. Als ihr die Kugel nach einem Eckball am Fünfer vor die Füße fiel, versenkte sie sie souverän mit Links zum 3:4 -Anschlusstreffer (77.). Im gleichen Maß wie Leerstetten jetzt immer mehr Oberwasser bekam, merkte man den Gästen ihre Verunsicherung und ein Nachlassen der Kräfte an. Der viel umjubelte Ausgleichstreffer mit dem Kopf zum 4:4 durch Hauffenmeyer´s zweites Tor war fast die logische Folge (81.). Unter zunehmendem Adrenalinpegel wollten die Mittelfränkinnen jetzt auch noch die endgültige Wende erzwingen und gab nochmal richtig Gas. Der Siegtreffer sollte aber nicht mehr sein. Vielleicht wäre das dann auch zu viel des Guten gewesen. Das dachte sich wohl auch der ansonsten gut leitende Schiedsrichter André Schillinger, als er die Partie, ohne die aufgrund von Trinkpause und mehreren verletzungsbedingten Unterbrechungen angezeigte Nachspielzeit, in der 89. Minute überpünktlich beendete.

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